Freitag, 15. Juli 2016
Bis zum 6. Monat: Der Schlafzyklus bei Babys
Für Neugeborene existiert weder ein Tag-Nacht-Rhythmus beim Essen noch beim Schlafen. Da ihr verhältnismäßig kleiner Magen bislang nur wenig Nahrung, bestenfalls in Form von Muttermilch, aufnehmen kann, müssen sie alle zwei bis vier Stunden gestillt werden, um satt zu werden. In der ersten Zeit wird sogar das Hungergefühl dem Schlafbedürfnis entgegenstehen und nicht selten überwiegen, sodass eine längere Schlafenszeit von drei Stunden eher die Ausnahme sein wird. Rund 16 Stunden muss das Neugeborene täglich schlafen, um ausgeruht zu sein. Dabei durchläuft es wie Erwachsene und ältere Kinder auch die einzelnen Schlafphasen. So ist beispielsweise die REM-Phase, die pro Tag neun Stunden beträgt, durch das typische Augenrollen gekennzeichnet.

Während es viele Eltern mögen, das Neugeborene möglichst nah bei sich zu haben, auch nachts, empfehlen Kinderärzte es eher nicht, in demselben Bett zu schlafen. Denn dort kann es allzu schnell zur Überhitzung kommen, da Babys noch nicht ihre Körpertemperatur regulieren können. Viel besser ist es, ein Babybay Beistellbett, einen Stubenwagen oder eine Wiege zu nutzen. So ist das Neugeborene nicht im Elternbett und trotz dessen in der Nähe, falls man nachts stillen oder die Windeln wechseln muss. Ganz egal, wo das Baby letztlich schläft, Sicherheit sollte die oberste Priorität haben. Nichts, was die Atmung blockieren oder woran sich das Neugeborene strangulieren kann, sollte im Bett liegen. Ebenso ist auf die richtige Schlafposition zu achten, um dem plötzlichen Kindstod vorzubeugen. Da die Bauchschläferposition die Atmung blockieren kann, ist sie für Neugeborene definitiv nicht empfehlenswert. Vielmehr sollte es auf dem Rücken oder der Seite schlafen, insofern es nicht zu viel spuckt. Um diese Seitenschlafposition beizubehalten, kann man den Rücken mit einem Kissen abstützen. Weitere Infos zur Schlafposition gibt es hier

Mit einem bis drei Monaten zeigt das Baby wahrscheinlich bereits erste Anzeichen eines Tag-Nacht-Rhythmus. Manche Eltern haben sogar das Glück, dass das Baby bereits nach wenigen Wochen vier bis sechs Stunden durchschläft. Dann ist meistens wieder eine Mahlzeit angesagt. Erst nach etwa drei Monaten hat der Magen nämlich ein solches Fassungsvolumen, dass das Baby auch einmal einen Sieben-Stunden-Zyklus durchschlafen kann. Bei Stillkindern ist das aber meistens nicht die Regel, da Muttermilch schneller verdaut wird.

Rund 15 Stunden Schlaf sind nun für das Baby angebracht, wobei zumeist die Tagschlafphasen abnehmen. Denn das Baby beobachtet nun aufmerksamer seine Umgebung und möchte nichts vom Tagesablauf der Eltern verpassen. Um bewusst den Schlafzyklus zu beeinflussen, kann man als Eltern aktiv eingreifen. Wenn beispielsweise das Baby tagsüber den ganzen Nachmittag oder Vorabend verschläft, sollte man beruhigt das Dauernickerchen unterbrechen, da es sonst wohl die halbe Nacht wach sein wird. Sollte es trotz dessen öfter nachtsüber Wachphasen haben, so sollte man es lediglich wickeln oder füttern. Ausgedehnte Kuschelstunden sind nachts absolut tabu, sodass das Baby mit der Zeit erkennt, dass es eigentlich ruhen sollte. Darüber hinaus ist es wichtig, Zu-Bett-Geh-Rituale einzuführen, die dem Baby ein klares Signal geben. Auch ein gut strukturierter Tagesablauf kann das Entwickeln des Tag-Nacht-Rhythmus unterstützen. So kann beispielsweise das Vorabendprogramm aus einem Bad, dem anschließenden Anziehen des Nachtstramplers, dem Füttern, einer kleinen Gute-Nacht-Geschichte und Kuscheleinheiten bestehen. Wilde Spielereien sollten hingegen unbedingt vermieden werden, da das Baby sonst sehr aufgedreht wird.

Am besten achten Eltern beim Schlafen auf gewisse Geräusche und Unregelmäßigkeiten, etwa ein Röcheln, Atempausen oder pfeifende Töne. Sind beispielsweise die Atempausen länger als 15 Sekunden, so sollte man unbedingt ärztlichen Rat einholen. Das gilt auch, wenn das Baby hustet und dazu noch beim Ein- und Ausatmen pfeift. Dies kann auf einen Atemwegsinfekt wie eine Bronchitis oder eine Erkältung hinweisen.

Mit vier bis sechs Monaten sollte sich ein zuverlässiger Tagesablauf langsam eingependelt haben. Eltern wissen, wann das Baby am Nachmittag sein Nickerchen hält, wann es abends ins Bettchen gehen möchte und wie viele Stunden es in etwa schläft. Dieser Ablauf sollte so weit wie möglich respektiert und wichtige Arzttermine nicht unbedingt in die Schlafenszeiten gelegt werden. Gleichfalls kann man sich zu den Ruhezeiten des Babys mit Freunden und der Familie treffen, insofern das nicht zu störend für dessen Schlaf ist. Insgesamt 13 Stunden pro Tage sollte das Baby nun schlafen. Und auch hier gilt: Als Eltern kann man den Schlaf-Wach-Rhythmus aktiv beeinflussen. Falls man beispielsweise das Gefühl hat, dass das Baby zu lange am Nachmittag schläft, kann man es ruhig aufwecken und mit ihm spielen oder kuscheln, sodass es nachts nicht zu aufgedreht ist. Weitere Schlafrituale findet man unter: http://www.babycenter.de/a9032/rituale-f%C3%BCrs-zubettgehen.

Allmählich ist es auch Zeit, dass das Baby nachts weder die Brust noch die Flasche braucht und es sich daran gewöhnt, dass tagsüber gegessen wird. Um das Fläschenritual abzugewöhnen, kann man den Flascheninhalt nach und nach mit Wasser verdünnen oder die Flaschengröße immer kleiner wählen. Auch das Einschlafen an der Brust oder mit der Flasche sollte nun vermieden werden, da das Baby bei nächtlichem Wachsein immer wieder dieses Ritual fordern wird.

Problematisch kann darüber hinaus für die Eltern sein, wenn das Baby sehr früh wach ist und dann vor sich hin plappert oder lacht. Da ist nicht viel zu machen. Schließlich sind die meisten Babys aufgrund ihres Schlafzyklus wahre Frühaufsteher. Falls das eigene Baby sehr viel plappert, so kann man es morgens ruhig für eine Weile allein lassen, insofern seine Laune nicht umzukippen droht.

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